Vor vier Jahren habe ich damit begonnen, meinen Schritt in die Selbstständigkeit vorzubereiten. Mein drittes Baby, war gerade geboren und ich dachte schon über die nächsten beruflichen Schritte nach.
Für mich war zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass ich nicht in den Beruf als Erzieherin zurückkehren will und etwas anderes machen werde. Ich wollte als Bildungsreferentin und Dozentin Fort- und Weiterbildungen gestalten.
Ich informierte mich, bereitete alles vor und kündigte schließlich zum 1. November 2020 meinen festen Arbeitsvertrag. In der Elternzeit hatte ich nun Luft und Raum, mich auf alles einzulassen, was da kommt - genügend Zeit, damit sich alles entwickeln kann.
Mit den ersten Aufträgen probierte ich mich aus und wie alles funktionieren könnte. Ich recherchierte, arbeitete Seminare aus sowohl für Online- als auch für Präsenzformate und fand mich Schritt für Schritt in meine neue berufliche Tätigkeit ein.
Dann wurde ich auch mit Homepage und Social Media nach Außen sichtbar. Mutig teile ich seitdem vor allem auf meinem Instagram Account, was mein Leben als Bildungsreferentin und Dozentin ausmacht. So vergrößerte sich meine Reichweite inner- und außerhalb von Social Media beständig.
Immer mehr Aufträge brachten mich dazu, mich sehr intensiv mit verschiedenen Themen und ihren Zusammenhängen auseinander zu setzen.
Adultismus ist mir vor vier Jahren als Thema über den Weg gelaufen und hat mir die Augen geöffnet. Seit vier Jahren beschäftige ich mich sehr intensiv damit, Adultismus zu erkennen und entgegen zu treten.
Dabei reflektierte ich mich auch selbst grundsätzlich in meinen vielen verschiedenen Rollen. Ich habe alles erreicht, was ich bisher erreichen wollte, aber genau diese ständige Reflexion stellt meine größte Herausforderung dar. Es kostet Kraft und Energie eigene Handlungen in Frage zu stellen und diese durch die neuen Erkenntnisse zu verändern.
Gleichzeitig wohnt meinen eigenen drei Kindern ein wilderes Temperament inne - auch der Begriff Neurodivergenz ist seit geraumer Zeit Thema in unserer Familie. Das heißt für mich, sich stets und ständig mit dem eigenen Gewordensein und den eigenen überlieferten Glaubenssätzen auseinanderzusetzen während ich versuche, neue Wege im turbulenten eigenen familiären Alltag auszuprobieren.
Ich setze mich stark für ein gewalt- und machtbewusstes Zusammenleben ein, dass mich vor meinem eigenen biografischen Hintergrund oftmals herausfordert. Manchmal mache ich mir auch selbst zu viel Druck, erlaube mir keine Fehler, fühle mich von außen zu sehr beobachtet. Manchmal war der Druck schon so groß, das Gedanken des Hinwerfens aufkamen.
Aber dann erinnerte ich mich, wie ich selbst sozialisiert bin, dass ich nicht so aufgewachsen bin, dass Ausprobieren und Fehlermachen zum Aufwachsen dazu gehören, dass es selbstverständlich ist, den eigenen Weg zu gehen, aus der Reihe zu tanzen, es anders zu machen, für andere laut zu sein, alle Gefühle spüren zu dürfen, mich beschweren zu dürfen, … dann verstehe ich, warum es manchmal so schwer für mich ist, meinen eigenen Vorstellungen und Erwartungen gerecht zu werden.
Dann bemerke ich aber auch schnell, dass es die alten Glaubenssätze sind, die mich klein halten wollen, die mich daran hindern, weiter zu wachsen … Du darfst nicht auffallen!
Was sollen die anderen sagen und denken?
Und dann merke ich auch, wofür ich mich tagtäglich einsetze… genau dafür, dass Kinder zu ihren Rechten kommen, dass Kinder gleichwürdig behandelt werden, dass Kinder individuell, die Unterstützung bekommen, die sie benötigen, um sich gesund und sicherer unter Ausschöpfung ihrer Potenziale entwickeln zu können, dass Kinder nicht in eine Schablone gepresst werden und funktionieren müssen, wie die Erwachsenen es sich vorstellen, dass ihre Beteiligungsrechte bewahrt und ihre verschiedenen Ausdrucksweisen anerkannt werden…
Das verleiht mir Kraft und Mut, mich auch gegen den Strom zu stellen und die Stimme für diejenigen unter uns zu erheben, denen es immer noch nicht selbstverständlich erlaubt ist, ihre Meinung in allen sie betreffenden Angelegenheiten zu vertreten.
Das ist mein innerer Antreiber, meine berufliche Laufbahn immer weiter auszubauen und dabei wird das Thema Adultismus mein ständiger Begleiter sein.
Adultismus und ICH
… als Mutter von drei Kindern
… als Tochter
… als pädagogische Fachkraft
… als Referentin
… als angehende Familienberaterin
stets und ständig mein Begleiter
Mein Rucksack ist voll gepackt mit Erfahrungen und gleichzeitig mit Handwerkszeug, um Adultismus zu erkennen und zu überwinden!
Ich freue mich, wenn ich dich und Sie dabei unterstützen darf, die Zusammenhänge zu verstehen und aktiv dagegen vorzugehen…
Weil es die jüngeren Menschen und Generationen verdient haben, in gleichwürdigen Beziehungen aufzuwachsen und die Begleitung in ihrem Heranwachsen zu erfahren, die sie benötigen.
Auf meiner Homepage informiere ich über aktuelle Seminarangebote und individuelle Anfragen beantworte ich über das Kontaktformular!
Viele liebe achtsame Grüße
Nadja Peuckert
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